Naturreine ätherische Öle sind Sekundärstoffwechselprodukte bestimmter Pflanzen und dienen – in Ölbehaltern, Ölzellen eingelagert – diesen als Schutz vor Schädlingen (Bakterien, Viren, Pilzen), andererseits aber auch durch ihre feinen Düfte der Anlockung von Nützlingen. Auch verschiedene biochemische Vorgänge werden durch sie bewerkstelligt, wie beispielsweise die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe, die Fraßfeinden den Appetit verdirbt und sie in die Flucht schlägt.
Diese winzigen Öltröpfchen können in den verschiedensten Pflanzenteilen vorkommen – Blüten, Blätter, Wurzeln, Rinden, Samen, Früchten Zweigen, Nadeln, Schalen, Harz, Beeren….. Man bezeichnet sie auch als die Seele der Pflanzen, als die Essenz, das Wesentliche. Sie verflüchtigen sich in die Luft = ätherisch (griechisch: aither = „oberer Himmel“, die reine Luft, die Seele der Welt, aus der alles Leben entspringt)
Die Einsatzmöglichkeiten ätherischer Öle sind durch ihre Wirkung auf die Gesamtheit eines Lebewesens sehr vielfältig.
Allein schon über die Nase wahrgenommen, entfalten die Düfte ihren vielfältigen Wirkungen. Aber auch über die Haut aufgenommen dringen die Öle in kurzer Zeit in den gesamten Organismus ein und können so zu ganz bestimmten Zwecken eingesetzt werden.
Werden ätherische Öle eingeatmet, gelangen die Duftreize über die Riechzellen, welche bereits zum Gehirn gehören, direkt und unzensuriert ins Limbische System. Hier finden sich Steuermechanismen für „Hochbrisantes“ aus unserem Seelenleben: Sitz der Sympathie, Abneigung, Motivation, Stimmungen, Erinnerungen, Sexualität, Kreativität sowie die Regulierung des vegetativen Nervensystems (Atmung, Verdauung, Herzschlag).
Die Duftreize lösen im Limbischen System die Ausschüttung von neurochemischen Stoffen aus. So regen manche Düfte die Endorphinausschüttung an, das sind unsere Glückshormone und wirken beispielsweise schmerzstillend. Bei der Geburt schüttet der weibliche Körper Mengen davon aus, um den Geburtsschmerz aushalten zu können. Andere Düfte wiederum beeinflussen die Serotonin-produktion, was uns beruhigt und entspannt. Oder auch die Produktion vom anregenden und wachmachenden Noradrenalin wird durch manche Düfte angestoßen.
Neben der psychisch-wirksamen Komponenten, die unsere Stimmung aufhellen und die Laune heben können, finden sich in den ätherischen Ölen sehr potente Kämpfer gegen viele Keime – Viren, Bakterien, Pilze, woraus sich schon einige Einsatzgebiete ableiten lassen. Sie können auch den Körper zur Aktivierung seiner Selbstheilungskräfte anregen.
Besonders beliebt sind Einreibungen oder Massagen mit Aromakörperölen, z.B. zur Muskel-entspannung oder Entkrampfung. Die Fähigkeit der Öle, einen müden Geist anzuregen, sowie Konzentration und Merkfähigkeit eines Schülers zu unterstützen hat mir schon viele begeisterte junge Aromaöl-Fans gebracht.
Selbst im Schlaf können Düfte noch auf uns wirken. So hat Prof.DDr.Hatt/Uni Bochum festgestellt, dass Orangenöl die Träume schöner und angenehmer macht. Hingegen schlechte Gerüche können sogar Albträume hervorrufen. Dies ist wohl einer der Gründe, warum Kinder abends gerne ein Tröpfchen Orangenöl auf dem Kopfpolster mögen.